Pilgern stärkt den Glauben

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Pilgern heißt auf dem Weg sein. Das ist auch vor der Haustür möglich – zum Beispiel in der Lüneburger Heide, sagt das Ehepaar Walther aus Verden und lädt andere Menschen dazu ein.

Pilgerwanderungen  haben es dem Ehepaar Barbara und Eberhard Walther aus Verden angetan. Doch bei ihnen geht es nicht darum, weg zu sein – im Gegenteil: „Miteinander gehen – gemeinsam auf dem Weg bleiben“ steht als Motto über ihren Pilgerwanderungen, die sie in Kooperation mit dem Referat für spirituelle Bildung anbieten. 

Begonnen hat ihre Faszination für das Pilgern vor sieben Jahren: „Wir wollten unsere Silberhochzeit anders begehen, unsere Beziehung stärker in den Blick nehmen“, sagt Barbara Walther. Die ehemalige Leiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Verden macht sich mit ihrem Mann auf und pilgert rund 130 Kilometer auf dem Jakobsweg  – bis nach Santiago de Compostela. 

Menschen suchen
nach Begleitung

„Das Unterwegs-Sein war sehr wertvoll. Wir hatten Zeit für uns als Paar, haben unsere Beziehung im Zeitraffer erlebt und viel zusammen gelacht und geweint“, beschreibt Eberhard Walther. Doch das Paar hält nicht nur Rückschau, sondern blickt auch nach vorne. Aufgrund der eigenen, guten Erfahrungen während des Pilgerweges möchten sie anderen Menschen Ähnliches ermöglichen. „Durch meinen Beruf erlebe ich, dass viele Menschen dankbar sind für eine Begleitung auf ihrem Lebensweg“, betont die erfahrene Beraterin. 

Pilgern-in-Norddeutschland

Barbara und Eberhard Walther wollen Menschen helfen, auf einem Pilgerweg Ruhe und Besinnung zu finden.

Der Alltag aus Beruf, Familie und ehrenamtlichem Engagement, auch in ihrer Heimatgemeinde St. Josef, holt das Ehepaar jedoch schnell wieder ein. Erst als der Lebensmittelchemiker und Manager in einem Industriebetrieb in den Vorruhestand geht, kommt der Wunsch wieder in den Blick. Das Paar gönnt sich ein sogenanntes Sabbat-Jahr, sie lassen sich während dessen als Pilgerwegbegleiter ausbilden. Dabei erarbeiten sie eigene Impulse und lernen viel über das Pilgern an sich. Am Ende der Ausbildung steht dann die eine Frage: „Was wollen wir damit nun machen?“ 

Jakobsweg wirkt
wie ein Magnet 

Die Antwort liegt quasi vor der Haustür – mit dem Jakobsweg in der Lüneburger Heide. So sind Pilgerwanderungen mit geringem Aufwand und sogar für einzelne Tage möglich. „Der Jakobsweg ist für manche ein Magnet“, erklärt Eberhard Walther. Doch für das Ehepaar kommt nicht nur der his-torische Weg für die Pilgerwanderungen in Frage, denn ihnen gehe es nicht um „ein Event, sondern um die Spiritualität“. Sich mit den Menschen auf den Weg machen, ihnen Impulse geben, das ist ihnen wichtig. „Wir wollen nicht durch die Gegend hetzen. Die Leute sollen Ruhe und Zeit haben für sich selbst“, erklärt Barbara Walther. Sie könne nur Anregungen bieten: „Die Menschen müssen für sich entscheiden, was sie davon aufnehmen wollen.“ 

Dass sie mit ihren Ideen auch im Referat für spirituelle Bildung auf offene Ohren gestoßen sind, dafür sind die Walthers dankbar. Denn für sie ist Pilgern mehr als ein Trend. „Wir wollen kein Reiseveranstalter sein. Die Pilgerwanderungen geben nicht nur neue Kraft, sondern können auch den Glauben stärken“, betonen Barbara und Eberhard Walther den seelsorglichen Aspekt. Ihr Angebot richtet sich dabei sowohl an Einzelpersonen und Paare wie auch an Gruppen und Gremien aus Gemeinden, die Termine für eine solche Pilgerwanderung mit den beiden vereinbaren können.

Unser Bistum: 
Verden, Niedersachsen